Ein Selfie mit Merkel oder der gefakte Syrer – 2.Teil

Auch im „SPIEGEL“ weiß man dieser Tage nicht so
recht was zu schreiben und so stürzt sich nun auch
Fabian Reinbold erneut auf die schon seit Tagen
durch die Medien gehende Storie von dem jungen
Syrer desssen Selfie mit Merkel auf Facebook miß –
braucht werden.
Wie in den deutschen Qualitätsmedien üblich, klingt
die Geschichte, wann immer es um Flüchtlinge geht,
jedes Mal ein wenig anders. Auch Herr Reinbold fügt
nun der Storie weitere Details hinzu. Es ist eben, wie
bei allen orientalischen Märchen, wo der jeweilige
Geschichtenerzähler immer noch etwas hinzufügt.
Beim „SPIEGEL“ darf nun Anas Modamani seine
Geschichte besonders ausschmücken.
Über sein Merkel-Selfie berichtet er : ´´ Ein Selfie
mit einer Frau, die er damals gar nicht sofort er –
kannte, bei der er aber schnell merkte, dass es
Angela Merkel war, die Bundeskanzlerin und
damals auch: die Flüchtlingskanzlerin „.
Also er kannte Frau Merkel gar nicht ? Aha !
So fotogen ist Frau Merkel nun auch nicht, daß
ein 19-Jähriger unbedingt ein Selfie von ihr hätte
haben müssen. Und warum machte Modamani
von einer Frau, die er ja vorgeblich gar nicht
kannte, dann gleich zwei Selfies ?
Darüber gibt uns Herr Reinbold sodann nähere
Auskunft : ´´ Aufgenommen wurden die Selfies
und die Bilder der Agenturfotografen am 10. Sep –
tember 2015, in einer Erstaufnahmeeinrichtung der
Arbeiterwohlfahrt in Berlin-Spandau. Eine Hand –
voll Flüchtlinge hatte damals ein Bild mit Merkel
ergattert. Die Fotos gingen um die Welt, es waren
die Tage der öffentlich inszenierten Willkommens –
kultur „.
Da sieh mal einer an, es war alles inszeniert ! Soll
das etwa heißen, das Flüchtlinge, die Merkel gar
nicht kannten, dazu angehalten worden, vor bereit
stehenden Reportern medienwirksam Selfies mit
der Bundeskanzlerin zu schiessen ?
Ist Anas Modamani das doppelte Opfer von staat –
licher Inszenierung der Willkommenskultur und
rechter Hetzer im Netz geworden ?
Auch erfahren wir im „SPIEGEL“ ganz nebenbei,
das eigentlich gar nicht Anas Modamani der Auf –
klärer seiner im Netz mißbrauchten Fotos ist, son –
dern : ´´ Seine Pflegemutter Anke Meeuw sieht noch
viel mehr als er selbst. Sie klickt sich durch Profile,
die die Verleumdungen posten, ist gut vernetzt in der
Szene, die aktiv gegen Hetze in den sozialen Medien
kämpft. Sie sagt, mittlerweile ignoriere sie schon das
Meiste, was „unter dem Radar“ laufe – also nicht viral
geht „. Leider erfahren wir nun nicht, in welcher Szene
Frau Meeuw so gut vernetzt ist. Das hätte vielleicht so
einiges erklärt. Sicherlich ist sie aber in gewissen linken
Kreisen gut vernetzt, denn wir erfahren : ´´ Die 41-Jährige
sagt, ihr gehe es um etwas Grundsätzliches, sie wolle ver –
hindern, dass „rechtspopulistische Hetze salonfähig wird „.
Zumindest hat sie in diesen Kreisen „Bekannte“ : ´´ Ein
Bekannter hat sie mit Chan-jo Jun zusammengebracht,
einem Anwalt aus Würzburg, der schon mehrfach ver –
sucht hat, Facebook für die Hetze, die sich auf der Platt –
form verbreitet, zur Rechenschaft zu ziehen „.
Schnell aber wird dann aus dem Artikel über Anas
Modamani ein Statement Hetze – natürlich nur rechte –
auf Facebook ausfindig zu machen und die Nutzer zu
denunzieren. Sichtlich wird der Fall Anas Modamani
hier ein drittes Mal zu etwas mißbraucht!

Deutsche Willkommenskultur im Ausland

Was einst als ´´ Willkommenskultur „ kreiert, das ist längst in
polemischem Gehetze untergegangen.
´´ Ungarn sind Rassisten, Tschechen sind Nationalisten, Polen
sind christliche Fundamentalisten, Slowaken sind Spießer,
Dänen sind Rechtspopulisten, Franzosen sind Angsthasen
vor Le Pen, Briten sind Egoisten – wenn man deutsche
Politiker und Medien dieser Tage verfolgt, dann werden
neuerdings üble Klischees über unsere europäischen Nach –
barn verbreitet wie in den dunkelsten Tagen des Nationalismus
vor 100 Jahren. Es macht sich im Rausch der deutschen Will –
kommenskultur ein Zug arroganter Selbstgefälligkeit breit,
der alle anderen, die skeptisch, vorsichtig oder besorgt sind,
einfach herab würdigt. Besonders Ungarn und Briten bekom –
men den neuen deutschen Tugendstolz in Form von Häme zu
spüren „ schrieb dazu ´´ The European „ im Dezember 2015
und stellt dann fest, was denn die ´´ Willkommenskultur „ den
Deutschen in Europa tatsächlich eingebracht : ´´ Europa war über
die deutsche Tore-Auf-Haltung zur Völkerwanderung erst berührt,
dann verblüfft, schließlich verärgert und jetzt entsetzt. In Brüssel
verfestigt sich diese Einschätzung: Deutschland sei isoliert mit
seiner Haltung, wolle aber allen anderen den Willen aufzwingen.
Das weckt unangenehme Erinnerungen an deutsche Besser –
wisserei – nur, dass sie diesmal im Gewand der moralischen
Belehrung daher kommt „. So also sehen uns unsere Nach –
barn wirklich ! Warum lässt man uns in der deutschen Presse
bewusst im Dunkeln über das Bild, welches die Regierung Merkel
uns in Europa beschert ?